Praxenland
Willkommen im Praxenland. Einem Land, wo Ärzte und Ärztinnen, Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen nicht nur die Krankenakte ihrer Patienten kennen, sondern auch ihre Geschichte.

Schon heute sind bundesweit rund 5.000 Hausarztsitze unbesetzt, besonders in ländlichen Regionen. Zugleich sind in der hausärztlichen Versorgung 37 Prozent der Ärztinnen und Ärzte 60 Jahre und älter, in vielen Praxen steht ein Generationswechsel an. Doch eine Praxisgründung oder -übernahme schreckt viele Nachfolger ab – die Arbeitsbedingungen gelten als wenig attraktiv.
Die Zahlen zeigen, wie ernst die Lage ist: 91 Prozent der Ärztinnen, Ärzte und Psychotherapeuten fühlen sich durch Bürokratie überlastet, 62 Prozent sagen sogar, dass sie ausgebrannt sind. Viele denken über einen vorzeitigen Ruhestand nach.
Bürokratie bindet wertvolle Zeit, die für die Patientinnen und Patienten fehlt.
Hinzu kommt die Budgetierung, durch die ein Teil der ärztlichen Leistungen unbezahlt bleibt. Die oftmals nicht ausgereifte Digitalisierung erschwert die Arbeit zusätzlich.
Wenn die Praxen nicht entlastet werden, drohen Versorgungslücken – vor allem für chronisch Kranke, ältere Menschen und die Bevölkerung im ländlichen Raum. Deshalb muss die Politik jetzt handeln, damit Deutschland Praxenland bleibt.